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Vorteile und Nachteile der Permakultur

In einer Welt, die zunehmend von Umweltproblemen und Klimawandel geplagt wird, suchen viele Menschen nach nachhaltigen Lösungen, um unsere Erde und die Arten, die auf ihr Leben, zu schützen und zu erhalten. Genau eine solche Lösung, die in den letzten Jahrzehnten immer mehr Aufmerksamkeit erlangt hat, ist das Designkonzept der Permakultur. Die Permakultur ist nicht nur eine landwirtschaftliche oder gärtnerische Methode, sondern vielmehr eine Lebens- und Gestaltungsphilosophie, die darauf abzielt, ökologisch verantwortungsvoll zu leben, im Einklang mit der Natur zu handeln und dafür die natürlichen Kreisläufe zu nutzen. Vielleicht fragst du dich, was nun die Vorteile und Nachteile der Permakultur sind. Deshalb haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Faktoren für dich ausgearbeitet.

Vorteile der Permakultur:

  1. Nachhaltige Landwirtschaft: Permakultur verwendet Techniken, die die natürlichen Ökosysteme imitieren und die natürlichen Kreisläufe unterstützen. Durch den Einsatz von Kompostierung, Mulchen und Mischkulturen wird der Boden fruchtbarer und die darin gepflanzten Arten resistenter gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Ein gut durchdachtes Permakultur Design ist damit eine der nachhaltigsten und langlebigsten Formen der Landwirtschaft.

  2. Ressourceneffizienz: Die Permakultur zielt auf eine effiziente Nutzung der natürlicher Ressourcen ab und reduziert den Bedarf an externen Inputs wie Düngemitteln und Pestiziden. Dadurch wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und die Umweltbelastung auf ein Minimum gehalten. Außerdem spielt der ressourcenschonende Umgang mit Wasser eine große Rolle. Dafür gibt es in der Permakultur eine Vielzahl an unterschiedlichen Methoden die darauf abzielen, das gesammelte Wasser auf der vorhandenen Fläche optimal zu verteilen.

  3. Biodiversität: Permakultur fördert die Vielfalt von Pflanzen und Tieren, indem verschiedene Arten zusammen angebaut und Lebensräume geschaffen werden. Dies trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt bei und unterstützt das ökologische Gleichgewicht. Ein gesundes Räuber / Beuteverhältnis sorgt für ein ausgewogenes Gleichgewicht und verhindert die übermäßige Ansiedlungen von kulturgefährdenden Spezies.

  4. Klimaschutz: Durch den Anbau von Bäumen und anderen mehrjährigen Pflanzen können Permakultur-Systeme Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden und so dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen. Kompostierung, Mulchen und weitere permakulturelle Methoden steigern den Humusgehalt des Bodens, was wiederum zu einer erhöhten Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre führt.

  5. Regionale Selbstversorgung: Permakultur-Systeme sind darauf ausgelegt, die Bedürfnisse der Menschen vor Ort und in der regionalen Umgebung zu erfüllen, sei es in Bezug auf Nahrung, Wasser oder Energie. Dies fördert lokale Gemeinschaften und reduziert die Abhängigkeit von globalen Lieferketten. Durch das vielfältige Nahrungsangebot in Permakultur Systemen ist sie deutlich effizienter als die konventionelle Landwirtschaft.

  6. Verschönerung der Kulturlandschaft: Ein gut geplantes System ist nicht nur effizient, sondern kann durch vernünftige Pflege auch zu einer Verschönerung der Landschaft führen. Wir können damit kleine Naturoasen schaffen, damit es auch den nachfolgenden Generationen Spaß macht, dort weiter zu machen. Es könnte damit auch ein weitere Hofsterben verhindert werden, da der Druck unter dem die Landwirtschaft heutzutage leidet, bereits viel zu groß geworden ist.

Nachteile der Permakultur:

  1. Zeitaufwand: Die Umstellung auf Permakultur erfordert Zeit, Geduld und Engagement. Die Anfangsphase kann mühsam sein, da der Boden aufgebaut und das Ökosystem etabliert werden muss. Außerdem ist der Personalbedarf deutlich höher als bei konventionellen landwirtschaftlichen Systemen. Durch die höheren Erträge aus den Systemen kann dies aber auch als Chance gesehen werden, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.

  2. Begrenzte Erträge zu Beginn: Im Vergleich zu konventionellen landwirtschaftlichen Methoden können die Erträge in Permakultur-Systemen vorerst geringer sein. Dies kann eine Herausforderung darstellen, insbesondere in Regionen mit hohem Nahrungsmittelbedarf. Im Laufe der Zeit übersteigen aber die Erträge die aus der konventionellen Bewirtschaftung deutlich.

  3. Wissensbedarf: Die erfolgreiche Anwendung von Permakultur erfordert ein tiefes Verständnis ökologischer Prinzipien und landwirtschaftlicher Techniken. Dies kann für Menschen ohne entsprechende Ausbildung oder Erfahrung eine große Hürde darstellen.

  4. Effizienz abhängig vom Designer: Um eine Fläche zu planen, gibt es in der Permakultur eine Vielzahl an Methoden und Designprozessen. Ein erfolgreich umgesetztes System ist also sehr stark abhängig von einer guten Planung. Bei Neuanfängern sollte man also vor der Umsetzung des Plans einen erfahrenen Permakultur Designer um eine zweite Meinung fragen.
Neben den hier erwähnten Vor- und Nachteilen verspricht die Permakultur auch eine Vielzahl an Chancen und Möglichkeiten für eine nachhaltigere Zukunft.

Chancen und Möglichkeiten:

  1. Umweltschutz: Die Permakultur bietet eine Möglichkeit, die natürlichen Ressourcen unseres Planeten zu schonen und die Umweltbelastung bzw. den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Indem sie nachhaltige Praktiken fördert, trägt sie zum Schutz bedrohter Ökosysteme und Arten bei.

  2. Nahrungssicherheit: In einer Welt, die zunehmend von Nahrungsmittelknappheit und Hunger bedroht ist, bietet die Permakultur eine nachhaltige Lösung zur Sicherung der Nahrungsversorgung. Dies zeigen auch die Vielzahl von Permakultur Projekten die Gegenden umgesetzt wurden, die vorher starke Probleme mit der Nahrungsmittelversorgung hatten. Die Implementierung erfolgreicher System hat hier immer zu einer Verbesserung geführt. Durch die Förderung lokaler Produktion und den Aufbau widerstandsfähiger Lebensmittelsysteme trägt sie dazu bei, Ernährungskrisen zu verhindern.

  3. Gemeinschaftsaufbau: Permakultur-Initiativen fördern die Bildung lokaler Gemeinschaften und stärken die Bindungen zwischen den Menschen. Durch gemeinsame Projekte und den Austausch von Wissen und Ressourcen können sie das soziale Gefüge und das Gemeinschaftsgefühl stärken.

  4. Bildung und Empowerment: Die Prinzipien der Permakultur können als Grundlage für neue Bildungsprogramme dienen, die Menschen dazu befähigen, nachhaltige Lebensweisen zu entwickeln und umzusetzen. Durch die Vermittlung von ökologischem Wissen und praktischen Fähigkeiten können sie Menschen dazu ermutigen, aktiv zum Schutz unseres Planeten beizutragen. Ein Permakultur Kurs sollte unserer Meinung nach in jeder Schule existieren.

Insgesamt bietet die Permakultur eine vielversprechende Perspektive für die Zukunft unseres Planeten. Indem sie auf ökologische Nachhaltigkeit, lokale Selbstversorgung und gemeinschaftliches Handeln setzt, kann sie dazu beitragen, eine lebenswerte Welt für zukünftige Generationen zu schaffen.

Falls du dich noch nicht mit dem Thema „Permakultur“ auseinander gesetzt hast, kannst du dir unseren Einführungsartikel über Permakultur durchlesen. Für Interessierte bieten wir unter anderem Online Permakultur Einführungskurse an. Schau dir auch gerne unser komplettes Kursangebot an.

Lasst uns gemeinsam die Zukunft schöner gestalten.

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Wolfgang Reuter

Wolfgang Reuter ist Co-Gründer von PermaStart, angehender Permakultur Designer und einer unserer Dozenten in unseren Online Permakultur Kursen.

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