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Was ist Permakultur?
Permakultur ist ein nachhaltiger Ansatz zur Gestaltung von Lebensräumen, der auf den Prinzipien der Natur basiert. Der Begriff „Permakultur“ setzt sich aus den Wörtern „permanent“ und „Kultur“ zusammen und bezieht sich auf die Schaffung dauerhafter, ökologisch stabiler Systeme. Es handelt sich um eine ganzheitliche Denkweise, die Landwirtschaft, Architektur, Ökologie und Sozialwissenschaften miteinander verbindet.
Die Permakultur Blume zeigt die Bereiche, die Permakultur heute umfasst – nämlich Gebaute Umwelt, Werkzeuge und Technologien, Bildung & Kultur, Gesundheit und Wohlbefinden, Finanzen und Wirtschaften, Politik, Gemeinschaft und Soziales sowie Verantwortlicher Umgang mit Land und Natur.
Geschichte der Permakultur
Die Idee der Permakultur wurde in den 1970er Jahren von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren entwickelt. Sie erkannten, dass herkömmliche landwirtschaftliche Praktiken oft nicht nachhaltig und langfristig schädlich für die Umwelt sind. Permakultur zielt darauf ab, Lebensmittel anzubauen und Lebensräume zu schaffen, die mit den natürlichen Ressourcen im Einklang stehen und die Umwelt regenerieren, anstatt sie zu zerstören. Für seine Idee wurde Bill Mollison 1981 sogar mit dem Alternativen Nobelpreis, dem “Right Livelihood Award”, ausgezeichnet.
Die Permakultur-Ethik und -Prinzipien
Das Herzstück der Permakultur sind die sogenannten „Permakultur-Designprinzipien“. Diese Prinzipien dienen als Leitfaden für die Planung und Gestaltung von Systemen – sei es ein Garten, ein Bauernhof oder sogar eine ganze Gemeinde. Sie basieren auf der Beobachtung und Nachahmung von Ökosystemen und umfassen Konzepte wie Vielfalt, Kreisläufe, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit.
Den Permakultur-Prinzipien zu Grunde liegt die Permakultur-Ethik. Dabei handelt es sich um ethische Grundsätze, die uns dabei unterstützen, eine in die Zukunft gerichtete Gesellschaft aufzubauen, ohne dabei den Planeten zu zerstören, sondern gemeinsam mit ihm zu existieren und trotzdem die Vielfalt der Natur für uns Menschen nutzen zu können. Diese Grundsätze sollten in unserer Gesellschaft eigentlich selbstverständlich sein, trotzdem wird sich nicht immer daran gehalten.
People Care: „Verantwortung für den Menschen“
Earth Care: „Verantwortung für die Umwelt“
Fair Share: „Verteilungsgerechtigtkeit“
Ein zentrales Prinzip der Permakultur ist die Gestaltung von geschlossenen Kreisläufen. Anstatt Ressourcen zu verschwenden, werden sie in einem kontinuierlichen Kreislauf genutzt. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von organischen Abfällen als Dünger für Pflanzen. Durch Kompostierung werden Abfälle in nährstoffreichen Boden umgewandelt und fördern so das Pflanzenwachstum. Dieser geschlossene Kreislauf reduziert den Bedarf an externen Inputs und minimiert Abfall.
Schaffung von Vielfalt
Ein weiteres wichtiges Prinzip der Permakultur ist die Schaffung von Vielfalt. Die Natur ist geprägt von einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren, die in komplexen Beziehungen miteinander interagieren. Permakultur nutzt diese Vielfalt, um stabile und widerstandsfähige Ökosysteme zu schaffen. Durch die Kombination verschiedener Pflanzenarten in einem Garten oder einer Farm entsteht eine natürliche Abwehr gegen Schädlinge und Krankheiten. Zudem wird die Bodenfruchtbarkeit durch den Anbau von Stickstoff fixierenden Pflanzen oder Gründüngung verbessert.
Nutze die natürlichen Prozesse
Ein weiteres Prinzip der Permakultur ist die Zusammenarbeit mit der Natur anstatt gegen sie. Statt die Natur zu kontrollieren, werden natürliche Prozesse genutzt und gefördert. Zum Beispiel können Regenwasser gesammelt und für Bewässerungszwecke genutzt werden. Durch die Nutzung natürlicher Ressourcen wird der Wasserverbrauch reduziert und die Resilienz des Systems erhöht.
Soziale Komponente
In der Permakultur legt man auch großen Wert auf die soziale Komponente. Gemeinschaften und Zusammenarbeit sind wesentliche Bestandteile einer nachhaltigen Lebensweise. Permakultur fördert den Austausch von Wissen und Ressourcen zwischen den Menschen und stärkt so die lokale Gemeinschaft. Gemeinschaftsgärten und gemeinschaftliche Projekte sind Beispiele für die Umsetzung dieses Prinzips.
Permakultur ist die Zukunft
Bei der Permakultur geht es darum, ökologische, soziale und ökonomische Aspekte in Einklang zu bringen und langfristige Lösungen zu schaffen. Permakultur bietet uns eine Möglichkeit, im Einklang mit der Natur zu leben und gleichzeitig unsere Bedürfnisse zu erfüllen, ohne die Ressourcen der Erde zu erschöpfen.
Die Permakultur ist eine ganzheitliche Gestaltungsmethode, die gerade in der heutigen Zeit eine Antwort auf die vielen globalen Probleme ist. Wir können damit gemeinsam eine bessere, nachhaltigere und lebenswertere Zukunft gestalten. Lasst es uns anpacken!
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Wolfgang Reuter
Wolfgang Reuter ist Co-Gründer von PermaStart und einer unserer Dozenten in unseren Online Permakultur Kursen.