Natürliches Pflanzenschutzmittel: Neemöl

Nicht überall können wir die natürlichen Kreisläufe der Natur nutzen. Vor allem dann, wenn es sich um Zimmerpflanzen in der Wohnung oder im Haus handelt. Natürlich gilt aber auch hier das Prinzip „Beobachte und Interagiere“. Regelmäßiges Beobachten der Pflanzen auf Befall und das Entfernen von befallenen Pflanzenteilen können dazu beitragen, das Risiko von Problemen zu reduzieren. Außerdem sollte man schon bei der Auswahl der Blumenerde darauf achten, welche Grundlage ich meinen Zimmerpflanzen zur Verfügung stelle.

Nun gibt es aber gerade im Haushalt ein paar Plagegeister, die man drinnen einfach nicht haben möchte – die Trauermücken. Bei mir betroffen war ein kleiner Olivenbaum, den ich von meiner Verwandtschaft geschenkt bekommen habe. Da es hier zu kalt ist, um den Olivenbaum draußen zu pflanzen, habe ich zuerst die Erde getauscht, was in diesem Fall leider nichts gebracht hat – die Trauermücken kamen in großer Schar zurück. 

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist für naturnahe Gartenliebhaber eigentlich ein No-Go. Wir wollen die empfindlichen Kreisläufe der Natur nicht stören und mithilfe von externen Mitteln in das Ökosystem eingreifen. Nun wollte ich aber die geschenkte Zimmerpflanze auch nicht verkompostieren und habe mir eine Alternative überlegt. 

Neemöl wird aus den Samen des Neembaums (Azadirachta indica) gewonnen, der vor allem in den tropischen Regionen beheimatet ist. Es hat sich als effektives Mittel gegen eine Vielzahl von Schädlingen wie Blattläuse, Raupen, Weiße Fliegen und Milben erwiesen. Doch im Gegensatz zu synthetischen Pflanzenschutzmitteln greift Neemöl nicht in die natürlichen Abläufe der Ökosysteme ein.

Der große Vorteil von Neemöl liegt in seiner natürlichen Zusammensetzung. Es enthält Azadirachtin, einen Wirkstoff, der schädliche Insekten abwehrt und ihr Wachstum sowie ihre Fortpflanzung stört. Doch während Neemöl für Schädlinge unangenehm ist, wirkt es sich auf Nützlinge wie Bienen, Marienkäfer und Regenwürmer kaum negativ aus. Es wird schnell von der Umwelt abgebaut und hinterlässt keine schädlichen Rückstände im Boden oder im Wasser. Dadurch wird das ökologische Gleichgewicht im Garten nicht gestört und die natürliche Vielfalt kann erhalten bleiben.

Neemöl baut sich also mit der Zeit selbst ab. Die Anwendung ist einfach und vielseitig. Es kann als Blattspray oder Bodenbehandlung verwendet werden. Wie das Neemöl gemischt wird, kann auch einfach aus den Angaben der Hersteller entnommen werden, in der Regel sind es 5 bis 10 ml pro 1 Liter Wasser. Man sollte auch darauf achten die Blattunterseite zu besprühen.

Wichtig ist, dass das Neemöl nur in der empfohlenen Dosiermenge und nicht dauerhaft angewendet wird. Übermäßiger Einsatz kann zu unerwünschten Auswirkungen auf Pflanzen und Nützlinge führen. Darüber hinaus ist es ratsam, vor der Anwendung von Neemöl in größeren Mengen einen Test an einer kleinen Pflanzenstelle durchzuführen, um sicherzustellen, dass keine unerwünschten Reaktionen auftreten.

 

Auch wenn Neemöl ein natürliches Mittel ist, gilt natürlich: Prävention ist immer besser als Bekämpfung. Auch im Haushalt sollte ich mir überlegen ob und wie ich Zimmerpflanzen einsetze, ähnlich einer Gartenplanung. Ich bin jedenfalls froh, dass ich es mit Neemöl probiert habe. Nach einer Behandlung der betroffenen Pflanze ist die Trauermückenplage vollkommen weg.  

Würdet ihr es auch einsetzen? Habt ihr damit schon Erfahrungen gesammelt? Ich freue mich über eure Kommentare

Wolfgang von PermaStart

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Wolfgang Reuter

Wolfgang Reuter ist Co-Gründer von PermaStart und einer unserer Dozenten in unseren Online Permakultur Kursen.

1 Kommentar zu „Natürliches Pflanzenschutzmittel: Neemöl“

  1. Hallo Wolfgang,
    ich habe bei meiner Feige das gleiche Problem mit den Trauermücken gehabt. Ich habe den Tipp bekommen die Erde mit Sand abzudecken. Dadurch können die Mücken ihre Eier nicht mehr in der Erde ablegen.
    Bei mir hat es geholfen. Schon nach 1-2 Wochen waren kaum mehr Trauermücken da.
    Viele Grüße
    Bernd

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