Rosen

Gartentipps für November (2) von Volker Croy

Hallo, hier sind die Gartentipps für November!

Rollkomposter
Es gibt immer wieder findige Ideen für Kompost für den Garten. Der Rollkomposter gehört dazu. Der Rollkomposter ist ein Wurmkompost mit Handmischfunktion. Er wird immer wieder gerollt und damit durchmischt.
Eine Schichtung wie im normalen Wurmkompost entsteht nicht, sondern es gibt eine fortlaufende Mischung durch die Drehung der Fässer, bis er fertig ist und ausgeleert werden kann. Durch die Mischung rottet er schneller als andere Komposte. Es lassen sich so 1 – 2 Wochen Rottezeit einsparen – eine gute Möglichkeit für Ungeduldige. Durch die Abtrennung zum Boden muss immer eine ausreichende Menge bestehender Kompost mit Würmern eingefüllt werden, bevor etwas dort kompostiert werden kann. Auch muss er deutlich im Schatten stehen, um im Sommer nicht zu überhitzen und auszutrocknen. Er trocknet auch leichter aus, als ein Kompost mit Erdkontakt. In der Sonne würde er überhitzen und die Lebewesen darin absterben.
Die Materialwahl ist schwierig. Das Plastik im Bild wird durch die Sonnenstrahlung morsch und zerbröselt nach 8 – 15 Jahren, selbst wenn es im Schatten steht (ähnlich wie WPC). Dann muss es ersetzt werden. Metall ist eigentlich langlebiger, da es unempfindlich gegen Sonnenstrahlung ist, aber nur wenn es von innen beschichtet ist. Denn meist sind die Metall-Versionen aus Stahl (Eisen), was für viele Bodenlebewesen eine wundervolle Nahrungsergänzung ist. Metall im Kompost rottet unglaublich viel schneller als im Boden.

Thujastümpfe als Hochbeeteinfassung 
Äste immer bei Rückschnitt bis zur Knospe schneiden, denn das Holz steht sonst nach dem Absterben ab und verhindert das Überwallen der Wunde.Eine schöne Idee für die Weiterverwendung der alten Thujahecke fand ich in einem Hausgarten: Ein Hochbeet. Die Stümpfe  der Hecke wurden als seitliche Stütze und Begrenzung belassen, die Stämme als Einfassungsmaterial verwendet.

Wühlmausschutz im Hochbeet

Oft heißt es es soll Wühlmausschutzdraht unten ins Hochbeet gegen die Wühlmäuse. Das hilft sicher gegen die Mäuse von unten. Aber es kommen auch welche von den Seiten, also sollten diese auch mit dem Draht versehen werden, sonst ist schnell ein Loch in der seitlichen Begrenzung. Wenn das Hochbeet nicht sehr hoch ist < 30cm, kann die Wühlmaus auch hoch springen. Danach ist es ihnen zu viel aufwand, wenn sie keine Kletterhilfe bekommen. Andere Mäuse wie Hausmäuse oder Brandmäuse halten sich aber nicht an diese Regel und besiedeln gern Hochbeete. Achten Sie auf Mäuselöcher und bejagen Sie die Mäuse mit Fallen. Denn diese können Verunreinigungen und Krankheiten an das Wurzelgemüse bringen.
 
Formbäumchen
Junge, weiche Bäume lassen sich in viele Formen bringen. Wenn Sie ein Drahtgerüst haben, an dem die neu wachsenden Triebe fest gebunden werden können und sie wirklich alle 2 – 3 Tag dies tun, dann lassen sich auch Herzbäumchen wie im Bild ziehen. Aber seien Sie vorsichtig, dass diese nicht zu sehr an einander reiben, denn dann kann es später dort zu Verletzungen und Pilzkrankheiten kommen. Besser ist es die Berührungsstellen im Sommer zusammen zu veredeln und gut zu verbinden,
damit sie schön zusammen wachsen.

Erdbeeren ernten, Blüten und Früchte entfernen
Ich hätte nie gedacht, dass ich dies jemals im November schreibe: Ernten Sie ihre Erdbeeren bevor die Nachtfröste zu stark werden. Der Klimawandel und damit die Verlängerung der Kulturzeit ermöglichen vieles. Viele Pflanzen haben jetzt nicht nur Nachblüten, manche setzen sogar noch Früchte an. Sie sollten die Früchte und Blüten konsequent entfernen, denn diese werden die Pflanzen schwächen und den Ertrag im kommenden Jahr reduzieren. Wer jedoch jetzt nur noch selten im Garten ist, kann wie auf dem Bild eine Überraschung erleben. Deswegen lieber öfter in den Garten gehen und vor allem die Erdbeeren prüfen.

Kapuzinerkresse einwintern
Kapuzinerkresse kann wie viele Pflanzen den Winter an einer kühlen, frostfreien, hellen Stelle verbringen. Meist wird dies nicht gemacht, weil sie so einfach aus Samen nachzuziehen ist. Und natürlich auch, weil passenden Überwinterungsstellen rar sind und für andere Pflanzen gebraucht werden. Wer jetzt nicht alles essen kann und will, kann die Pflanze mit in die Wohnung nehmen, an einen kühlen Ort stellen und nach und nach aufbrauchen. Denken Sie daran, dass es nicht immer nur entweder das eine oder das andere gibt. Es gibt nicht nur entweder draußen sterben lassen oder komplett überwintern. Wie bei allen Dingen gibt es Mischlösungen.

Weiter Blüten der schwächelden Ziersträucher entfernen
Wenn Sträucher eher schwach im Wuchs sind, dann sollten die späten Blüten alle entfernt werden, damit nicht vor dem Winter zu viele Reserven verloren gehen.

Rosenblüte genießen
Wenn Sträucher eher schwach im Wuchs sind, dann sollten die späten Blüten alle entfernt werden, damit nicht vor dem Winter zu viele Reserven verloren gehen.Wenn die Sträucher jedoch stark und kräftig sind, können die Blüten belassen und genossen werden. Viele Rosen blühen jetzt noch einmal. Bei schwachen Sträuchern, sollten wirklich die Blüten entfernt werden, bei kräftigen können sie aber behalten werden. Denn die Rosen bringen wundervolle Farben in den herbstlichen Garten.

Palmlilie mag kalkhaltigen Boden
Die Yucca-Palmlilie wächst im Garten meist eher mäßig. Die Yucca im Bild war erstaunlich groß. Da es keine besondere, neue Sorte war, konnte es nur am Boden liegen. Dort war beim Hausbau die Kalkgrube zum Einsumpfen des Kalkes gelegen. Die Spuren des Kalkes sind zwar deutlich weniger als vor 50 Jahren, aber der pH-Wert war immer noch dicht am Neutralpunkt und die Yucca zeigte nicht nur große Blätter. Laut Gartenbesitzer wächst der Blütenstand auch entsprechend riesig heran.

Lärchen werden kahl
Die abfallenden Nadeln der Lärchen können leicht mit kompostiert werden. Denn sie sind weicher und leichter rottbar als die mehrjährigen Nadeln anderer Nadelbäume. Sie eignen sich auch gut zum Düngen von Rhododendron und Heidelbeeren, da sie schön schnell verrotten und den Boden trotzdem leicht versauern.

Sedum für Trockensträuße ernten
Die Große Fetthenne (Sedum telephium) kann am besten für Trockensträuße geerntet werden, wenn es noch nicht voll aufgeblüht ist. Danach ist es aber weiterhin noch möglich, da die Blüten nur langsam ihre Farbe verlieren. Es sollten bei der Ernte die Blätter entfernt werden, da es sonst lange noch weiterblüht und manchmal sogar noch durch deren Kraftreserven abblüht. Wie alle Trockenblumen muss die Trocknung an einem trockenen, eher kühlen, sonnenfreien Ort erfolgen, denn die Sonne würde die Blütenfarbe stakt ausbleichen und Hitze würde ebenso einen Farbverlust mit sich bringen. Die entfernten, grünen Blätter können noch für Salat verwendet werden, denn die Große Fetthenne ist eine alte Gemüsepflanze.

Beste Grüße
Volker
Picture of Volker Croy

Volker Croy

Volker ist gelernter Zier­pflanzen­gärtner und Garten­bau­ingenieur. Er betreibt sein Gartenbau-Ingenieur­büro, das For­schung, Entwicklung, Bera­tung und Gestal­tung im Garten­bau auf wissen­schaft­li­chem Niveau anbietet.

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