Feigenbaum

Gartentipps für November (1) von Volker Croy

Hallo, hier sind die Gartentipps für Oktober!

Sträucher und Bäume noch bis Mitte Dezember pflanzen
So lang der Boden noch nicht tief gefroren ist und noch gut angegossen werden kann, lassen sich auch Bäume weiter in den Herbst hinein pflanzen.
 
Kaninchenschutz anbringen
Schützen Sie ihre Bäume am Stamm gegen den Fraß von Kaninchen mit etwas Drahtgitter. Halten Sie ausreichend Abstand zum Stamm, damit nicht hindurch genagt werden kann und vor allem stützen Sie das Gitter mit einer Astgabel oder befestigen Sie es mit einer Schraube an einem Pfahl, damit es nicht heruntergezogen werden kann.
 
Wer in Gebieten mit Rehwild lebt, sollte jetzt schon die Stämme mit Drahtgeflecht gegen das „Fegen“ schützen So wird das Reiben mit dem Geweih an Baumstämmen bezeichnet. Dies tun die Rehe um abgestobenes Gewebe vom Geweih zu entfernen. Bei dicken Bäumen mit fester Borke ist das nicht schlimm, bei jungen Bäumen mit noch glatter Rinde, wird diese meist zerstört und Eintrittspforten für Krankheiten geschaffen. Es wäre auch im Frühjahr möglich, die Bäume zu schützen, aber dann ist es meist kälter und es ist schwer den richtigen Zeitpunkt zu treffen bevor Schaden entsteht, da diese vom Winterverlauf abhängt. Schützen Sie die Bäume mit 3 Pfählen um den Stamm und einem Drahtgitter darum. Sie können auch mehr Pfähle um den Stamm verteilen, so dass das Tier nicht mit dem Geweih an den Stamm kommt und dafür den Draht weg lassen. Sie müssen dann nur die Pfähle so untereinander verstärken, dass sie nicht beiseite geschoben werden können.
 
Wasserbehälter / Wasserleitungen
Wasserbehälter sollten bei Frostgefahr entleert werden, damit nicht die Hähne schaden nehmen. Wer nur Tonnen zum Schöpfen hat, kann noch einige Zeit warten, da der Frost vor Weihnachten selten so stark wird, dass es die Fässer zerstört.
 
Sommerleitungen sollen abgelassen und Tropfrohre mit einem Kompressor frei geblasen werden. Durch das Freiblasen wird die Bewässerung soweit entleert, dass sie nicht platzt, wenn das Wasser in ihr gefriert. Ganz leer wird sie jedoch nie. Die meisten Bewässerungsleitungen können im Winter problemlos draußen bleiben. Dies sollte aber individuell mit der Bedienungsanleitung geprüft werden.
 
Keine Zwischenfrucht – Laubabdeckung
Es passiert immer wieder, dass eine Zwischenfrucht nicht aufgeht, zu spät gesät oder einfach in der Hektik vergessen wurde. Das unabgedeckte, unbewachsene Beet verliert im Winter viel Fruchtbarkeit, was zu vermeiden ist. Die einfachste Lösung ist das Beet mit Laub abzudecken und dieses mit Gehölzschnitt oder Reisig gegen Verwehen zu schützen.
 
 Feigen mit Stroh oder Laub schützen
Viele Feigen sind sehr frostempfindlich, am besten werden sie geschützt, indem sie mit einer 30-50 cm dicken Schicht aus Stroh oder Laub einhüllt und diese mit Jute oder Vlies gegen verwehen schützt. Wer Töpfe mit eigentlich winterharten Pflanzen auf der Terrasse hat, sollte diese auch in 5 – 10 cm dicker Laubschicht einpacken, damit sie nicht so stark von Frost und kalten Winden betroffen werden. Da sind aber nur die Töpfe und Wurzelälse einzupacken, die Pflanzen sollten dem Frost ausgesetzt sein, aber in eine windgeschützte Ecke geräumt werden.
Rhabarber für die Treiberei vorbereiten
Im Januar kann Rhabarber im Keller getrieben werden. Dazu wird vor den ersten starken Bodenfrösten ein Teil der Rhabarberpflanzen entnommen und in Erdkisten oder Töpfe mit Erde gepackt und dann im Garten belassen. Zur Treiberei werden die Kisten dann in den Keller oder einen ähnlich, dunklen und leicht warmen Raum gebracht, wo sie dann austreiben. Im finsteren Keller werden sie wie der Löwenzahn oder Chicorée mit wenig Farbstoff austreiben, weniger sauer und somit bekömmlicher sein.

 

Weinschnitt
Wenn die Blätter abfallen und die Ernte abgeschlossen ist, kann im „Vorwinter“ also im November und Dezember schon der Weinschnitt vorgenommen werden. Der Vorteil ist, dass die Ruten nicht so stark bluten wie beim Frühjahrsschnitt. Dazu werden die Stukturruten z.B. am Spalier gelassen und von den diesjährigen Ruten nur ein Zapfen mit 2-3 Knospen belassen. Es ist beim Schnitt darauf zu achten, dass diese Zapfen bessere Qualitäten liefern, wenn sie näher am Stamm sind. Es sollten etwa 10 – 20 Knospen pro m² Spalierfläche belassen werden. Bei reinem Frischverzehr, können sogar noch ein paar mehr erhalten bleiben. Je weniger Knospen bleiben, desto mehr Kraft wird in wenige Triebe gehen und desto mehr Zucker wird der Wein in wenige Trauben einlagern.
 
Leimringe anbringen?
Leimringe an Bäumen werden wie ein Allheilmittel eingesetzt. Sie helfen hauptsächlich gegen den Frostspanner, einen bestimmten Schadschmetterling, da dessen Weibchen flugunfähig sind und im Frühjahr den Stamm empor laufen müssen. Dieser Frostspanner verursacht Skelettierfraß – es bleiben nur die Blattadern von den Blättern übrig. Wenn Sie dieses Schadbild nicht haben, können Sie sich den Leimring weitgehend sparen. Wenn er in den unteren 30 cm des Stammes angebracht wird, kann es ab und an passieren, dass eine Obstmade bei der Suche nach dem Winterversteck daran kleben bleibt, aber oft ist die Rinde unter dem Ring so furchig, dass sich dadurch gute Winterquartiere ergeben. Deswegen verzichten Sie lieber auf Leimringe im Winter. Wenn Sie Frostspanner haben, sollten Sie den Leimring erst im Frühjahr einsetzen, denn sonst kann der Leim bis zum Frühjahr seine Wirkung verlieren.
Beste Grüße
Volker
Volker Croy

Volker Croy

Volker ist gelernter Zier­pflanzen­gärtner und Garten­bau­ingenieur. Er betreibt sein Gartenbau-Ingenieur­büro, das For­schung, Entwicklung, Bera­tung und Gestal­tung im Garten­bau auf wissen­schaft­li­chem Niveau anbietet.

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